Schönstatt

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Schönstatt, Ortsteil von Vallendar bei Koblenz, Deutschland, ist Ursprungsort und Weltzentrum der internationalen Schönstattbewegung; täglich pilgern Menschen aus aller Welt zum 'Urheiligtum', der Mitte sowohl von Schönstatt als marianischem Wallfahrtsort wie der Apostolischen Bewegung von Schönstatt, zu der über 20 unabhängige Gemeinschaften gehören.
Menschen suchen und erfahren in Schönstatt Orientierung, Heimat und neue Kraft, ihren Glauben im konkreten Alltag zu leben und die Welt christlich zu prägen. Entstanden ist Schönstatt aus dem Liebesbündnis mit Maria, der Mutter Jesu und der Menschen, das Pater Josef Kentenich (1885 -1968) am 18. Oktober 1914 im Urheiligtum geschlossen hat. Pater Kentenich verbrachte mehrere Jahre im Konzentrationslager Dachau und stellte seine Liebe zur Kirche in Zeiten des NichtVerstandenwerdens unter Beweis; er starb am 15. 9. 1968 in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt; dort ist auch sein Grab.
Weltweit gibt es etwa 160 Schönstattzentren, deren Mittelpunkt eine originalgetreue Nachbildung des Urheiligtums in Schönstatt ist. Durch die Pilgernde Gottesmutter stehen mehrere Millionen Menschen in über 80 Ländern in allen Kontinenten mit Schönstatt in Verbindung.

Schönstatt-Zentrum Niederrhein (Niederrhein-Heiligtum) 
• Ehemaliges Schullandheim des Kreises Moers, auch Heimatschulheim genannt.
• Vorher Erholungsheim für Kinder in Trägerschaft des DRK und im Auftrage des Kreises Moers
• Der Michaelsverein -Trägerverein der Schönstattfamilie Niederrhein - hatte schon in den 1960-er Jahren versucht, im Bereich des Saelhuyser Berges ein Niederrhein-Zentrum und Niederrhein - Heiligtum zu errichten. Die Baugenehmigung wurde versagt, daran änderte auch das Verwaltungsstreitverfahren, das bis zum Bundes¬verwaltungsgericht geführt wurde, nichts.
• 1982 erwarb der Michaelsverein/die Schönstattfamilie Niederrhein das 4,5 ha große Areal des ehem. Schullandheimes und renovierte die Gebäude von Grund auf.
• Die Kapelle/Andachtsstätte erhielt den Namen „Niederrhein-Heiligtum".
• Pater Josef Kentenich gründete 1914 den marianischen Orden. Seit 1912 war er Spiritual eines Studienheimes der Pallotiner- Patres in Schönstatt, einem Ortsteil von Vallendar bei Koblenz.
• Kentenichs pädagogische Ideen standen im Widerspruch zum Trend der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Er sprach sich seinerzeit schon für eine völlig gewaltfreie Erziehung junger Menschen aus und ermunterte seine Schüler, freie und eigenständige Persönlichkeiten zu werden. Religiös sollten sie sich an der Gottesmutter orientieren.
• Aus dieser Zeit hat Kentenich den Beinamen: „Der sanfte Rebell". In Rom sah man seine Aktivitäten gar nicht so gern und es dauerte lange Zeit, bis er die Ankennung der Amtskirche erfuhr.
• Das Schönstattzentrum Niederrhein ist nicht nur für die Mitglieder der niederrheinischen Schönstattfamilie zum beliebten Anziehungspunkt geworden.
• Es ist auch ein Geheimtipp für Alle, die in der Hektik der Zeit eine Stunde der Besinnung brauchen oder einfach mal zu Ruhe kommen wollen. Deshalb sieht man in der Kapelle häufig stille Beter und Menschen, die meditieren.
• Die Schönstattfamilie Niederrhein hat dem niederrheinischen Märtyrer Karl Leisner, oder KZ-Häftling Nr. 22356 ein Denkmal gesetzt. Karl Leisner ist Märtyrer der NS-Zeit und wurde am 28. 2. 1915 in Rees geboren. Er war in der Kath. Jugendbewegung aktiv, auch in der Zeit, als die Jugendarbeit im NS-Deutschland gleich geschaltet wurde. Karl Leisner studiert Theologie und wird am 25. März 1939 zum Diakon geweiht. Äußerungen zu Adolf Hitler führen im November 1939 zu seiner Verhaftung durch die Gestapo und zu seiner Einweisung in das KZ Dachau. Im KZ leidet er an einer Lungenkrankheit, aber Karl Leisner lebt mit der Krankheit noch 4 Jahre in KZ-Haft unter nicht vorstellbaren Bedingungen. Der französische Mithäftling Bischof Gabriel Piguet spendet dem todgeweihten Diakon Karl Leisner am 17. Dezember 1944 im Block 26 unter Gefahr für Leib und Leben für alle Beteiligten die Priesterweihe. Seine erste und einzige Messe feiert er am Stephanus-Tag 1944. Am 4. Mai wird das Lager Dachau befreit. Karl Leisner verbringt seine letzten Lebenswochen im Lungensanatorium Planegg bei München. Am 12. 8. 1945 stirbt Karl Leisner an den Folgen der langen KZ-Haft; ein Schicksal, das er mit vielen anderen befreiten Häftlingen teilt. Sein Grab befindet sich in der Krypta des Xantener Domes, der einem Blutzeugen Christ geweiht ist, der vor 2000 Jahren am Niederrhein lebte. Am 23. Juni 1996 wird Karl Leisner seelig gesprochen.