Geschichte des Oermter Berges
Im 14. Jahrhundert Weinbau, im 16. Jahrhundert bauten die Zisterzienser aus Kamp hier Wein an. So auch Matthias Dicks in „Die Abtei Camp".
Lage wie folgt beschrieben: Gegenüber Voormannshof am Eickheyster. Grenze zwischen Rheurdt und Oermten.
· Der Oermter Berg wird 1345 in der geldrischen Landesrechnung als Weinanbaugebiet der Mönche aus der benachbarten Zisterzienser Abtei Kloster Kamp erwähnt. Trotz minderer Qualität fand ein Anbau bis ins 16. Jahrhundert statt. Die Terrassen sind an der Südseite noch heute gut sichtbar erhalten.
· Geometer Michael Buyx berichtet 1866 von terrassenartigen Anlagen an der Südseite des Oermter Berges. Höchstwahrscheinlich im Bereich des SchönstattZentrums, wo in den 20-er und 30-er Jahren des vorigen Jahrhunderts Obst- und Kräutergärten, auch als Lehrgärten, entstanden.
· Der Kreis Moers erwarb den Berg im Jahre 1900, um ihn zum Ausbau sozialer Einrichtungen zu nutzen. Zu diesem Zweck wurde 1922 ein Kindererholungsheim gebaut und der Oermter Berg seit 1920 von der Moerser Kreisbahn angefahren. In den folgenden Jahren wurde der Erholungspark weiter ausgebaut.
· Kurz nach der Wende des 19./20. Jahrhunderts kauft Kreis Moers nach und nach die Grundstücke.
· 1922 entsteht das Kindererholungsheim Oermter Berg als Erholungsstätte für kranke und unterernährte Kinder des linksrheinischen Industrie-Gebietes, so die amtliche Bezeichnung.
· Im Rahmen der Neugliederungen im Regierungsbezirks Düsseldorf 1928 sollte der Oermter Berg in das Kreisgebiet Moers eingegliedert werden, was jedoch nicht vollzogen wurde. Die Bemühungen des damaligen Moerser Landrates van Endert blieben ohne Erfolg.
· 1926 Kreisgasthaus Oermter Berg auch als Kurhaus gebaut und auf alten Fotos so bezeichnet. Diente für Erholungsaufenthalte.
· Die ersten Tiergehege wurden 1935 angelegt. Der Tier- und Erholungspark wurde bekannt und die Besucherzahlen stiegen. Der Zweite Weltkrieg warf die Entwicklung zur Ausflugsstätte zurück. Der Tierpark musste aufgegeben werden.Nur die vordringlichsten Aufräumarbeiten konnten durchgeführt werden und erst 1953 wurde mit dem Aufbau des Oermter Bergs als Volkspark begonnen. Der Wald auf dem Berg sollte naturbelassen wachsen und wurde von standortfremder Vegetation freigehalten. Es wurden zwei Wildgehege für Damwild und Rotwild angelegt. Im Jahr 1962 wurde in einem Gebäude am Rande des Oermter Bergs die Dauerausstellung „Wald und Wild am Niederrhein“ eingerichtet. Am 18. November 1984 wurde auf dem Oermter Berg ein Heiligtum der Schönstadtbewegung eingeweiht.
· 1938 70.000 Besucher im Jahr.Umbau zum Schullandheim für Schulen aus dem Kreis Moers
· Nach 1953 Neugestaltung des Oermter Berges durch den Kreis Moers
· DRK übernimmt 1947 Erholungsheim und führt Kuren für Kinder durch. Bis 1957 werden rund 12.000 Kinder betreut.
· Juni 1962 Eröffnung der Dauerausstellung „Wald und Wild am Niederrhein" in der früheren Ziegelei, im Volksmund noch lange „Panne-Schopp" genannt.
· In den 60-er Jahren hat der Oemter Berg rund 100.000 Besucher pro Jahr.
· 1975 Kreisneugliederung Kuriosum: Während das fiskalische Eigentum des früheren Kreises Moers in das des Kreises Kleve übergeht, wird Kreis Wesel Eigentümer des Oermter Berges.
· 1982 Verkauf des Geländes des Landschulheimes mit 4,5 ha Fläche an den Michaelsverein -Trägerverein der niederrheinischen Schönstattfamilie- die schon seit rund 30 Jahren einen Platz zum Bauen gesucht hat. Stichwort: Schaephuysen und Prozess bis zum Bundesverwaltungsgericht.
· 18. November 1984 Regionalbischof Dr. Ludwig Averkamp aus Xanten weiht die Kapelle, die den Namen „Niederrhein-Heiligtum" erhielt, vor rund 1.200 Gläubigen ein.
· Erweitert um Kreuzweg und Gedenkstätte für Karl Leisner
· Von 1989 bis 1991 Verhandlungen über die eigentumsrechtlichen Fragen März 1991 Notarvertrag zwischen Kreis Kleve und Kreis Wesel
· 1991 bis 1993 Wiederherstellung der Verkehrssicherheit auf dem Oermter Berg durch die Werkstatt Haus Freudenberg
· 1993 Gründung des Vereins der Freunde und Förderer des Volksparkes Oermter Berg. 1991 ging das Eigentum an den Freizeitflächen Kreis Wesel auf den Kreis Kleve über. Zusammen mit den Gemeinden Issum und Rheurdt, denen die Parkplatzflächen am Oermter Berg gehören, traf der neue Eigentümer am 26. Oktober 1994 in einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung vertragliche Regelungen für den Betrieb, den Erhalt, die Unterhaltung und Pflege der Freizeitanlage Oermter Berg. Da das Ausstellungsgebäude und die Tierpräparate in nicht mehr nutzbaren Zustand waren, musste die Dauerausstellung nach über 30 Jahren trotz bestehenden Interesses aufgegeben werden. Als Ersatz wurde 2000 in der neugebauten Bürgerbegegnungsstätte die „Naturkundliche Sammlung Niederrhein“ eingerichtet. Vor dem Hintergrund des Oermter Bergs wird hier die Entwicklung der Region von der Eiszeit bis zur industriellen Erschließung dargestellt. Dabei werden die Beeinflussungen der Natur durch den Menschen und die Probleme des Naturschutzes thematisiert. Das benachbarte Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen wird durch mehrere Großaquarien mit einheimischen Fischen dargestellt, die in eine Flusslandschaft eingebunden sind.
· Ab April 1995 Bau der Bürgerbegegnungsstätte mit Übergabe an den Verein im Juli 1996
· August 2000 Übergabe der Naturkundlichen Sammlung Niederrhein an die Öffentlichkeit
· 2002 bis 2005/2006 Baumaßnahmen zur Erhaltung und Steigerung des touristischen Wertes und des Erholungswertes im Rahmen der Zuwendungsmaßnahmen
„Landschaftspark Niederrhein".